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07/21/2005: "Sexverbot für Elche auf offener Strasse"


Sexverbot für Elche auf offener Strasse

Absurdistan läßt grüssen:

Washington (dpa) - Sauberkeit gilt viel im US-Staat Kentucky: Hier, so will es das Gesetz, muss jeder Bürger einmal im Jahr baden. Keinen Gestank duldet man in West Virginia: Wer Kohl und Kraut kocht, macht sich wegen der entstehenden Gerüche strafbar.

Auf Distanz geht Utah: Zwischen tanzenden Paaren muss Tageslicht zu sehen sein. Da geht es den Vögeln im Staate doch viel besser: Sie haben auf allen Schnellstraßen Vorfahrt. Von so viel Tierfreundlichkeit können die Elche in Fairbanks (Alaska) nur träumen: Sex auf der Straße ist für sie verboten.

Das sind nur einige von hunderten, ja tausenden skurrilen Gesetzen und örtlichen Verordnungen, die es im Land der unbegrenzten Möglichkeiten gibt. Sie sind Überbleibsel vergangener Zeiten, das heißt, sie wurden schlicht vergessen, bestehen also noch auf dem Papier, werden aber schon längst nicht mehr angewendet.

Viele Gesetze beziehen sich auf die öffentliche Moral und haben ihren Ursprung im puritanischen Neuengland des 17. Jahrhunderts, etwa ein Flirt-Tabu auf offener Straße in Little Rock (Arkansas) oder eine Vorschrift in Tucson (Arizona), nach der nur Männer Hosen tragen dürfen. Eine ganze Reihe antiquierter Gesetze wurde mittlerweile auch offiziell abgeschafft - in manchen Fällen, nachdem sie plötzlich jemand wieder ernst genommen hatte.

So fiel 1999 in Michigan ein Mann auf einer Kanutour ins Wasser und danach aus allen Wolken. Ihm wurden ein Bußgeld von 75 Dollar und drei Tage Gemeindearbeit aufgebrummt, weil er beim Sturz ins kalte Nass einen lauten Fluch ausstieß und damit gegen ein Gesetz aus dem Jahr 1898 verstieß. Im Jahr 2003 erklärte ein Berufungsgericht die Vorschrift dann für ungültig, und das Urteil wurde aufgehoben.

Vor Gericht landete auch der Fall einer Frau in North Carolina, die mit ihrem Freund zusammenlebt. Ihr Arbeitgeber, ein Sheriff, forderte sie auf, ihren Liebhaber zu heiraten, aus der gemeinsamen Wohnung auszuziehen oder zu kündigen. Dabei berief er sich auf ein Gesetz von 1805, das ein Zusammenleben ohne Trauschein verbietet. Laut Nachforschungen der Bürgerrechtsunion (ACLU), die für die Frau vor Gericht zog, hat es in North Carolina seit Ende der neunziger Jahre sieben Verurteilungen auf der Basis des Statuts gegeben, das heute noch in insgesamt sieben US-Bundesstaaten existiert.

Gleich eine ganze Reihe von Internetseiten widmet sich noch bestehenden oder inzwischen abgeschafften bizarren Vorschriften. Experten warnen, dass sich in manchen Fällen die einstige Existenz nicht verifizieren lässt. Aber so oder so darf geschmunzelt werden - etwa über ein Verbot für Männer in Miami (Florida), trägerlose Kleider zu tragen. In Missouri dürfen sie sich nur mit staatlicher Genehmigung rasieren, und in Logan County (Colorado) ist es ihnen nicht gestattet, schlafende Frauen zu küssen.

Wer in San Francisco (Kalifornien) sein Auto poliert, darf dabei keine ausgemusterte Unterwäsche benutzen, und in Sarasota (Florida) droht Unheil für jeden, der singt, wenn er Badekleidung trägt. Spitzbärte sind in Massachusetts ebenso tabu wie Duelle mit Wasserpistolen. In Rumford (Maine) sind Vermieter ausdrücklich per Gesetz gegen Bisse ihrer Mieter geschützt, und in Vermont darf man nicht unter Wasser pfeifen. Glück für alle in Natoma (Kansas), die ein gestreiftes Hemd tragen: Auf sie dürfen keine Messer geworfen werden. In Kentucky schließlich ist es den Frauen verboten, vier Mal denselben Mann zu heiraten - aber wer will das auch schon?



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